Freitag, 13. Januar 2012

Besuch Patenkind Daniel von World Vision

Hallo!
Am Donnerstag, den 12. Jaenner, habe ich mein Patenkind Daniel in Puerto Saavedra besucht. Dies ist ein kleiner Kuestenort am Pazifik, der hier recht rauh und das Wasser entsprechend kalt ist. Zwei Mitarbeiter von World Vision haben mich in der Frueh in ihrem Pickup von Temuco an die Kueste zu ihrem lokalen Buero gebracht. Dort haben wir auf die Familie von Daniel gewartet, die bald darauf erschienen sind. Daniel war anfangs sehr schuechtern, hat sich kaum ein Wort zu reden getraut. Keine Ahnung, was so ein Kind erwartet, wenn es heisst, sein "Padrino" kommt ihn besuchen. Wahrscheinlich wird da so ein extraterrestrischeer Supertyp erwartet und dann kommt so ein duenner Radfahrer.... Naja, so war mein Eindruck zumindest. Die Eltern haben ihre Scheu schneller ueberwunden und haben recht freimuetig von sich und ihrer Familie erzaehlt. Der Vater ist arbeitslos und macht gelegentlich, je nach Möglichkeit, Taxidienste, waehrend die Mutter Kleider und andere Waren am Markt verkauft. Damit bestreiten sie ihren Lebensunterhalt. Daniel hat auch noch einen Bruder und 3 Schwestern, die jedoch alle schon erwachsen sind. Die Mutter pflegt zusaetzlich noch ihren Vater und noch einen anderen dementen alten Mann. Das Leben solcher Familien ist also nicht ganz einfach. Es gibt in dieser Gegend nicht so viele Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten. Viele leben von der Landwirtschaft, hauptsaechlich dem Kartoffelanbau und Kleintierhaltung.
Wir haben einen angenehmen Nachmittag miteinander verbracht. Haben zusammen Mittag gegessen, den Strand und einen hier gelegenen Salzsee besucht. Am Ende war auch Daniel etwas aufgetaut, das Meer scheint ihm doch sehr gut gefallen zu haben, die Eltern haben erzaehlt, dass sie trotz der Nahe zur Kueste schon drei Jahre nicht mehr dort waren. So war es fuer Daniel etwas relativ Neues und Ungewoehnliches. Eine Menge Fotos wurde geschossen. Die Eltern waren auch ganz stolz auf ihren Daniel und darauf, dass ihn sein Padrino von so weit besuchen kommt. Ich habe mich nicht getraut zu fragen, was sie von so einem jungen, fast noch Studenten, halten, der einfach so weit fliegt, um dann mit dem Fahrrad einige Laender abzufahren. Ich bin nicht sicher, ob ich eine ehrliche Meinung ueberhaupt hoeren will.....
Leider konnte ich vom Projektgebiet und den effektiven Massnahmen dort, die mithilfe von World Vision durchgefuehrt werden, nichts sehen. Andererseits habe ich mein Patenkind und seine Eltern kennengelernt und doch den Eindruck gehabt, dass sie sehr froh ueber diesen Besuch und die Hilfe sind. Ich hoffe, Daniel kann daraus etwas fuer seine Zukunft machen und seinen Lebensstandard etwas verbessern.

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