Montag, 9. April 2012

Cochabamba- Projekt OEW

¡Hola gente!

Am Ostersamstag habe ich das Projekt "Vida y esperanza", welches von der OEW in Suedtirol finanziert wird, besucht. Mirtha und Magdalena, eine Freiwillige aus Suedtirol (St. Leonhard in Passeier) haben mir ihre Arbeit gezeigt.
In der Frueh um 8.15 Uhr haben wir uns am Busbahnhof getroffen und sind mit einem "colectivo" hinaus zum Projektgebiet gefahren. Dort haben wir noch einen Jungen im Rollstuhl abgeholt, der sonst nicht zu den Treffen kommen koennte. Am Samstag, wenn die Kinder keine Schule haben, treffen sie sich am Vormittag zum Spielen, Basteln und Aufgaben erledigen. Die Kinder und Jugendlichen sind schaetzungsweise zwischen 4 und 14 Jahre alt und entsprechend werden sie in verschiedenen Gruppen eingeteilt.
Mit Mirtha habe ich noch einige Familien in der Gegend besucht und ihre Lebensweise und -umstaende ein bisschen kennengelernt. Die Vaeter arbeiten hier meistens als Ziegelhersteller. Dafuer wird die lehmige Erde dieser Gegend in Bloecke geformt, im Freien getrocknet und dann in Oefen gebrannt. Fuer 1000 Ziegel kriegen die Maenner ungefaehr 100 Bolivianos, das sind etwas mehr als 10 €! Auch wenn das Leben in Bolivien relativ billig ist, so ist das doch sehr wenig hier. Entsprechend schwierig sind auch die Verhaeltnisse. Die Familien koennen sich meistens die Schuluniformen, die obligatorisch sind, die Buecher und andere Materialien nicht leisten. Um bei der Arbeit schneller weiter zu kommen, wird zusaetzlich oft die ganze Familie in die Ziegelherstellung eingespannt, was das Risiko erhoeht, dass die Kinder wenig zur Schule gehen und so die Chance auf ein besseres Leben vertan wird.
Heuer hat es im Februar sehr viel geregnet und es hat grosse Ueberschwemmungen in diesem Gebiet gegeben. Teilweise sind die Huetten beschaedigt und noch immer feucht und schimmelig.
Zusaetzlich kommt dazu, dass fast alle Familien sehr viele Kinder haben, was die finanzielle Sitation weiter verschaerft. Hier helfen Mirtha und ihr Team, den Kindern eine Chance auf Bildung und Hoffnung zu geben. Auch gibt es eine Zahnstation, welche den Kindern gratis die Zaehne flickt und sie bezueglich der Pflege dieser beraet. Auch die Frauen werden bezueglich Hygiene und auch Verhuetung beraten, falls gewuenscht. Das ist wie meistens in armen Gebieten ein schwieriges Thema, da die Maenner meistens jegliche Verhueteung ablehnen.
In diesem Projekt wird ungefaehr 150 Kindern eine zusaetzliche Chance auf eine bessere Zukunft gegeben. Mich hat beeindruckt, wie Mirtha mit den Familien und Kindern umgeht und wie sie versucht, ihnen zu helfen.
Das war fuer mich auch wieder sehr lehrreich, und ich schaetze es wieder mal um einiges mehr, auf der "richtigen" Seite der Welt geboren zu sein und so viele Moeglichkeiten zu haben. Wenn man sieht, wie diese Menschen teilweise zu Viert und mehr in einem Bett schlafen und in aermlichen Huetten hausen, wird man ploetzlich sehr viel zufriedener!

Ich wuensche euch Allen noch verspaetet ein gesegnetes Osterfest!

Hasta pronto
Armin

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