Donnerstag, 26. April 2012

Buenos Aires

Hallo!
Am 24. April um 18 Uhr lokale Zeit war es soweit:
Ich bin nach ziemlich genau 6700 km und etwa 365 Stunden auf dem Rad an meinem Ziel an der Plaza de Mayo in Buenos Aires angekommen!!

Leider hatte ich keine Zeit fuer grosse Emotionen, musste sofort weiter, eine Unterkunft suchen usw.. Hatte grosses Glueck, ein Argentinier, der selbst gerne mit dem Rad reist, hat mich angesprochen und mich spontan bei sich Zuhause uebernachten lassen :-)
So habe ich noch einen Tag in Buenos Aires verbracht und alles fuer meinen Flug vorbereitet. Eigentlich sollte ich jetzt losfliegen, aber der Flug hat aufgrund von technischen Problemen ueber 12 Stunden Verspaetung, so warte ich jetzt im Hotel auf den Abflug und komme erst einen Tag spaeter nach Hause!! :(
Also muss ich Alle, die auf mich warten, auf Samstag Abend vertroesten, aber dann wird gefeiert!

Ciao
Armin

Montag, 23. April 2012

Uruguay und Endspurt

¡Hola!

Diesmal melde ich mich aus Carmelo, das ist so ziemlich im Suedwesten Urugays und von Buenos Aires fast nur mehr durch den Rio Uruguay getrennt. Aber noch fehlen mir etwa 80 km bis Colonia del Sacramento und von dort gehts dann per Schiff nach Buenos Aires und somit zum Ziel meiner Reise in Suedamerika.
Ich habe mich letztes Mal von Puerto Rico in Misiones gemeldet. Von dort bin ich am naechsten Tag nach Posadas, der Hauptstadt dieser Region, gefahren. Am naechsten Tag habe ich den einsetzenden Regen fuer einen Transfertag genutzt und bin mit dem Bus bis an die brasilianische Grenze bei Uruguaiana gefahren. Die Grenzer wollten mich mit dem Rad nicht ueber die Grenzbruecke zwischen Argentinien und Brasilien lassen, so musste ich ein Taxi nehmen. Der hat mir dann fuer die 2 km 10 € abgenommen, wieder mal den Gringopreis gekriegt!
Am naechsten Tag gings dann von Uruguaiana per Rad direkt nach Uruguay. Habe an dem Tag nochmal knapp 170 km zurueckgelegt. Die Strecke war superflach, es gab keinen Wind und die Strasse war gut, also konnte ich richtig Tempo machen. Habe dann unter einer Bruecke bei einem Stausee (Salto Grande) gezeltet. Am naechsten Morgen wollte ich so weiterstarten, doch daraus wurde nichts. Boeser Gegenwind erwartete mich und so kam ich kaum halb so weit wie geplant. Habe dann nochmal den Bus zur naechsten Stadt genommen, um ueberhaupt innerhalb meines mittlerweile recht engen Terminkalenders zu bleiben.
Auf den letzten Etappen begleitet mich jetzt anscheinend staendig Gegenwind. Zum Glueck nicht mehr ganz so heftig, aber doch ziemlich laestig. Das Radfahren ist gleich nur mehr halb so schoen :(
Dazu hat es ziemlich abgekuehlt, der Herbst macht sich hier ziemlich bemerkbar. Ich hoffe, es ist Zuhause waermer!!
Morgen sollte ich, wie gesagt, in Buenos Aires ankommen, der 25. April ist fuer das Auseinandernehmen und Verpacken meines Rades verplant und am 26. gehts dann nach Mittag schon Richtung Europa. Hoffentlich kann ich Buenos Aires auch noch ein wenig besichtigen.

Bis bald an Alle schon mal
¡¡Hasta pronto!!
Armin

Dienstag, 17. April 2012

Missgeschick- bitte lesen!

¡Hola!


Leider habe ich meinen USB- Kabel irgendwo liegengelassen und kann jetzt keine Fotos mehr von meiner Kamera downloaden und auf meinen Blog stellen! Fuer die Woche werde ich mir wohl keinen neuen Kabel kaufen, aber die Fotos werde ich dann Zuhause veroeffentlichen. Also auch nach dem 27. April noch hier reinschauen, die Fotos von den Iguazú- Wasserfaellen sind auf jeden Fall sehenswert.

Sorry, ist ein bisschen bloed.

Trotzdem liebe Gruesse
Hasta luego
Armin

Iguazú Wasserfaelle und mehr

¡Hola!

In Paraguay habe ich die letzten 250 km bis zur brasilianischen Grenze in 2 Tagen zurueckgelegt. Den ersten Tag bei Hitze, den zweiten im Regen! So ist das Radfahren. Am Abend bin ich in der Grenzstad Ciudad del Este angekommen. Nichts besonderes, ausser man will irgendwelche Elektronikartikel kaufen, die massenhaft aus Brasilien ueber die Grenze geschafft werden. Ich habe mir noch den Staudamm mit der groessten Jahresstromproduktion der Welt angeschaut. 14 Gigawatt installierte Leistung ist nicht schlecht! Paraguay und Brasilien teilen sich diesen Damm, beeindruckend!
Im Hotel habe ich einen Schweizer aus Yverdon kennengelernt, und um Geld zu sparen, haben wir uns gleich ein Zimmer geteilt. Er ist seid ueber 3 Jahren mit dem Rad unterwegs und echt ein verrueckter Typ. Gar nicht schweizerisch. Neben all dem Rad fahren hat er es dann auch noch geschafft, sein stattliches Gewicht von 100 kg und seinen Bierbauch zu behalten. Keine Ahnung, wie er das macht!
Jedenfalls haben wir uns gleich gut verstanden und sind dann am naechsten Tag zusammen ueber die Grenze nach Brasilien und zu den Iguazú Wasserfaellen. Die kann man sowohl von Brasilien als auch von Argentinien aus besichtigen, wir haben erst die brasilianische Seite und am naechsten Tag die Argentinische absolviert. Die Faelle sind wirklich kolossal super. Habe mir das nicht so cool erwartet. Muss sagen, sie toppen die Victoria Falls in Zimbabwe.
Am Abend des ersten Tages haben wir noch die Grenze nach Argentinien ueberquert und wieder zusammen in einem Hotel uebernachtet. Ist mal eine super Abwechslung, nicht immer nur allein unterwegs zu sein. Wir hatten eine Menge Spass zusammen.
Nach der Besichtigung der argentinischen Seite der Wasserfaelle, die sehr verschieden von der Brasilianischen ist, da man hier hautnah zu den einzelnen Faellen hinkommt und sie aus allen moeglichen Perspektiven betrachten kann, bin ich mit dem Rad Richtung Sueden weitergefahren, waehrend Alain seine Reise mit dem Bus fortsetzt, da er bereits naechste Woche in Brasilien sein muss. Er hat einen Anhaenger am Rad mit 80 kg Gepaeck und Flaggen von allen Laendern, die er bereist hat. So faellt er logisch wahnsinnig auf und die Leute wollen staendig Fotos von ihm und seinem Gefaehrt machen. Ist schon lustig, was da so alles abgeht!
Seid gestern bin ich also wieder alleine unterwegs. Habe die letzte Nacht bei einem Stausee gezeltet, der Platz wird von der Gemeinde dort gratis zur Verfuegung gestellt. Auch super!
Heute bin ich jetzt in Puerto Rico angekommen, bin etwas mehr als 7 Stunden auf dem Rad gesessen und habe knappe 140 km gemacht. Hier ist es wahnsinnig huegelig. Es geht staendig auf und ab. Man schwankt meistens zwischen 50 und 8 km/h. Dazwischen gibts nicht viel. Dazu ist alles sehr gruen, die Erde hat ein leuchtendes Rot und wenn dann noch der Himmel so blau wie heute ist, ist es wirklich eine schoene Gegend. Morgen geht es dann nochmal ungefaehr so weiter und dann wirds flacher und trockener.
Eine Woche fehlt mir noch bis Buenos Aires, dann heissts wieder Abschied nehmen!

Bis bald also
Hasta pronto
Armin

Donnerstag, 12. April 2012

Asunción- Paraguay

Hola!

Wie ich geschrieben habe, bin ich von Santa Cruz in Bolivien mit dem Bus nach Asunción in Paraguay gefahren, ueber 1000 km und ca. 24 Stunden Fahrt quer durch den Chaco!
Im Bus traeumte ich, ich sei bereits in Asunción, sitze dort in einem italienischen Restaurant und esse ein Teller Pasta, das sogar in Italien als gut bezeichnet wuerde. Endlich nicht mehr den Einheitsbrei in Bolivien! Der Kellner war professionell und freundlich, das Lokal war gepflegt, das Getraenk schmeckte lecker und ich bezahlte 35.000 Lire. Teuer, aber gut. Ich fuehlte mich super.....
Dann wachte ich auf und...... ich war wirklich in dem Restaurant!! Nur habe ich statt in Lire in Guaraní bezahlt und das sind dann umgerechnet nur so etwa 7 €!
Ich fuehlte mich in Paraguay am Anfang wirklich fast wie in einer anderen Welt! Der Verkehr ist hier wieder normal, die Leute freundlicher, das Wetter so wie es mir gefaellt (30 Grad) und es gibt leckere Fruechte am Strassenrand zu kaufen :)
Paraguay ist mir symphatisch, aber lange bin ich nicht mehr hier. Es fehlen noch ca. 250 km bis zur Grenze nach Argentinien und Brasilien, wo die Iguazú Wasserfaelle sind und dann gehts nur mehr nach Sueden Richtung Buenos Aires.
Momentan bin ich beim Leprazentrum km 81, welches hier von deutschsprachigen Mennoniten betrieben wird. Irgendwie komisch, hier deutsch zu sprechen. Man fuehlt sich gar nicht wie in Suedamerika! Aber davon erzaehle ich nochmal genauer.
Morgen gehts wieder weiter, muss jetzt ordentlich Gas geben, dass ich es noch rechtzeitig bis ans Ziel schaffe!

Euch schon mal schoene Tage noch und bis bald
Hasta pronto!
Armin

Montag, 9. April 2012

Santa Cruz

¡Hola!

Am Ostersonntag in der Frueh bin ich zum Terminal de Buses in Cochabamba gefahren, um von dort mit dem Bus nach Santa Cruz in Bolivien zu fahren. Es sind so knappe 500 km bis dorthin. Um 19 Uhr sollte dann der Bus nach Asunción in Paraguay gehen. Was ich allerdings nicht gerechnet hatte, war, dass wir fuer die Strecke bis Santa Cruz fast 12 Stunden brauchen wuerden!! So kam ich gestern Abend etwa eine Stunde zu spaet am Ziel an und verpasste den Bus nach Paraguay. Der Bus stoppte gefuehlte 1000 Mal bei irgendwelchen Polizeikontrollen. Wir fuhren durch ein Coca Hauptanbaugebiet Boliviens und entsprechend sind die Kontrollen bez. Drogenschmuggel usw. Zusaetzlich mussten wir von den 2500 m.u.M. von Cochabamba in den Dschungel hinunter und die Strasse windet sich mal wieder ueber unzaehlige Kurven die Huegel hinab. Auf diesem Abschnitt waere ich mit dem Rad wohl schneller gewesen. Der alte Bus, in dem ich sass, musste wohl seine Bremsen schonen und kroch das Gefaelle hinunter.
Jedenfalls sitze ich heute in Santa Cruz bei schwuelen 30 Grad C herum und schlage die Zeit tot. Anscheinend ist das hier die Stadt des Kokaingeschaefts in Bolivien. Vielleicht schaue ich mir noch ein paar "Strassen" an.....;-)
Scherz beiseite, ich "freue" mich schon auf die ca. 24 Stunden dauernde Fahrt nach Asunción! Hoffentlich komme ich morgen nicht ganz zu tot dort an. Am Mittwoch will ich sofort mit dem Rad weiterfahren. Am selben Tag sollte ich noch mein naechstes Projekt, das Leprazentrum bei km 81 erreichen.
Ich freue mich schon darauf, endlich wieder auf dem Rad zu sitzen, das Busfahren ist echt oede! Wenn ich etwas mehr Zeit haette, koennte ich mehr auf meinem Bike sitzen, das waere spannender. So macht das Reisen nicht sehr viel Spass. Ich hoffe, nachher bis Buenos Aires nicht mehr allzu viel den Bus benuetzen zu muessen! In 2 Wochen muss ich eh schon am Ziel sein.

Alles Gute Euch und
Hasta luego
Armin

Cochabamba- Projekt OEW

¡Hola gente!

Am Ostersamstag habe ich das Projekt "Vida y esperanza", welches von der OEW in Suedtirol finanziert wird, besucht. Mirtha und Magdalena, eine Freiwillige aus Suedtirol (St. Leonhard in Passeier) haben mir ihre Arbeit gezeigt.
In der Frueh um 8.15 Uhr haben wir uns am Busbahnhof getroffen und sind mit einem "colectivo" hinaus zum Projektgebiet gefahren. Dort haben wir noch einen Jungen im Rollstuhl abgeholt, der sonst nicht zu den Treffen kommen koennte. Am Samstag, wenn die Kinder keine Schule haben, treffen sie sich am Vormittag zum Spielen, Basteln und Aufgaben erledigen. Die Kinder und Jugendlichen sind schaetzungsweise zwischen 4 und 14 Jahre alt und entsprechend werden sie in verschiedenen Gruppen eingeteilt.
Mit Mirtha habe ich noch einige Familien in der Gegend besucht und ihre Lebensweise und -umstaende ein bisschen kennengelernt. Die Vaeter arbeiten hier meistens als Ziegelhersteller. Dafuer wird die lehmige Erde dieser Gegend in Bloecke geformt, im Freien getrocknet und dann in Oefen gebrannt. Fuer 1000 Ziegel kriegen die Maenner ungefaehr 100 Bolivianos, das sind etwas mehr als 10 €! Auch wenn das Leben in Bolivien relativ billig ist, so ist das doch sehr wenig hier. Entsprechend schwierig sind auch die Verhaeltnisse. Die Familien koennen sich meistens die Schuluniformen, die obligatorisch sind, die Buecher und andere Materialien nicht leisten. Um bei der Arbeit schneller weiter zu kommen, wird zusaetzlich oft die ganze Familie in die Ziegelherstellung eingespannt, was das Risiko erhoeht, dass die Kinder wenig zur Schule gehen und so die Chance auf ein besseres Leben vertan wird.
Heuer hat es im Februar sehr viel geregnet und es hat grosse Ueberschwemmungen in diesem Gebiet gegeben. Teilweise sind die Huetten beschaedigt und noch immer feucht und schimmelig.
Zusaetzlich kommt dazu, dass fast alle Familien sehr viele Kinder haben, was die finanzielle Sitation weiter verschaerft. Hier helfen Mirtha und ihr Team, den Kindern eine Chance auf Bildung und Hoffnung zu geben. Auch gibt es eine Zahnstation, welche den Kindern gratis die Zaehne flickt und sie bezueglich der Pflege dieser beraet. Auch die Frauen werden bezueglich Hygiene und auch Verhuetung beraten, falls gewuenscht. Das ist wie meistens in armen Gebieten ein schwieriges Thema, da die Maenner meistens jegliche Verhueteung ablehnen.
In diesem Projekt wird ungefaehr 150 Kindern eine zusaetzliche Chance auf eine bessere Zukunft gegeben. Mich hat beeindruckt, wie Mirtha mit den Familien und Kindern umgeht und wie sie versucht, ihnen zu helfen.
Das war fuer mich auch wieder sehr lehrreich, und ich schaetze es wieder mal um einiges mehr, auf der "richtigen" Seite der Welt geboren zu sein und so viele Moeglichkeiten zu haben. Wenn man sieht, wie diese Menschen teilweise zu Viert und mehr in einem Bett schlafen und in aermlichen Huetten hausen, wird man ploetzlich sehr viel zufriedener!

Ich wuensche euch Allen noch verspaetet ein gesegnetes Osterfest!

Hasta pronto
Armin

Freitag, 6. April 2012

Cochabamba

¡Buenas dias!

Seid gestern Abend (Donnerstag) bin ich in Cochabamba. Habe die 400 km von La Paz hierher in 3 Tagen abgespult. Mir ist der Verkehr hier in Bolivien zu laestig, die sind echt grauenvoll hier die LKW und Busfahrer. Bin froh, dass ich in Bolivien nicht mehr viel mit dem Rad fahren werde, ab hier gehts mit dem Bus weiter bis Santa Cruz und dann Asunción in Paraguay. Wird zwar eine riesenlange Fahrt im Bus, aber ich habe keine Zeit, den Chaco zu durchqueren. Ist auch nicht so spannend und momentan zum Ende der Regenzeit wahrscheinlich eh kaum machbar.
Von La Paz aus musste ich wieder die 12 km hoch nach El Alto strampeln, Auspuffgase gratis! Nachher gings dann recht locker weiter, wenig Huegel und recht angenehmer Wind. So kam ich am 1. Tag recht gemuetlich nach Patacamaya. Unterwegs traf ich noch eine franzoesische Familie mit 4 (!) Kindern auf dem Rad. Keine Ahnung, wie die das machen, jedenfalls sind sie schon seid einem Jahr unterwegs.
Ich fand in Patacamaya ein angenehmes Hostal, einfach, aber sauber und mit warmer Dusche! Ist fast schon Luxus hier in Bolivien.
Am naechsten Tag wollte ich nicht so weit fahren, aber da der Wind mich antrieb und ich schneller war als gedacht, habe ich mir einfach Verpflegung fuer den naechsten Tag eingekauft und bin weitergefahren. Wildes Campen war eingeplant. Ich kam ein ordentliches Stueck weiter noch, fast bis zum hoechsten Pass auf 4500 m.u.M. vor Cochabamba. Ich fand einen geschuetzten Zeltplatz und konnte trotz der grossen Hoehe auch recht gut schlafen.
Am naechsten Morgen weckte mich die Sonne, was das Aufstehen erheblich erleichterte. Die Nacht war mit etwa 0 Grad im Zelt doch ziemlich kalt.
Mir fehlten noch gut 140 km nach Cochabamba, allerdings sollte es auch fast 2000 Hoehenmeter nach unten gehen bis dorthin. Also erwartete ich eine recht lockere Fahrt, doch weit gefehlt! Die ersten 70 km erwarteten mich weit mehr steile Anstiege als befuerchtet. Meine Laune sank mit jedem Anstieg etwas weiter gen Nullpunkt. Zusaetzlich nervte mich wieder mal der Verkehr. So war ich dann froh, als ich dann doch noch den erhofften Downhill nach Cochabamba erreichte. 35 km ging es hauptsaechlich nach unten und dann fehlten nur mehr knapp 40 km bis zur Stadt. Bereits weit vorher ereilte mich der dichte Verkehr aus Colectivos und anderen Geraeten, aber wenigstens sind sie hier langsamer unterwegs.
Hier werde ich am Samstag das OEW Projekt besuchen und mir heute noch ein bisschen die Stadt anschauen. Am Sonntag sollte es dann wieder weitergehen Richtung Paraguay.

Bis bald Leute, hasta luego
Armin

Montag, 2. April 2012

Huayna Potosí

¡Hola gente!

Vom Titicacasee bin ich mit recht viel Regen wieder nach La Paz gefahren. Habe auf der Strecke bis dorthin die Autofahrer ziemlich verflucht. Die fahren hier ja komplett verrueckt. Ist mit dem Rad auf der Strasse nicht besonders lustig, besonders wenn es dazu noch regnet und hagelt!
Aber jetzt zum eindeutig besseren Teil dieses Posts.
Heute um 05.30 Uhr Ortszeit habe ich meinen ersten 6000er in den Anden hier bestiegen. Der Berg heisst wie der Titel dieses Posts, Huayna Potosí und liegt etwas noerdlich von La Paz. Am Samstag Vormittag sind wir mit dem Auto zum Basislager auf 4700 m.u.M. aufgebrochen und haben dort am Nachmittag erste Uebungen im Gletscher mit Steigeisen und Pickel und so gemacht. Spasseshalber haben wir noch eine Eiswand erklettert, bzw. ich bin  mehr vom Guide hochgezogen worden als ich wirklich selbst hochgekommen waere. Schaut einfacher aus als es ist.
Die Nacht im Refugio war dann nicht so lustig, ich lag ueber 4 Stunden wach und konnte erst in der Frueh einschlafen. Weiss nicht genau, wieso, hatte kein Kopfweh oder so. Erste Zweifel an dem Unterfangen kamen jedenfalls auf.
Am Sonntag sind wir zum Refugio Alto aufgebrochen, eigentlich ein Witz. 400 Hoehenmeter und fuer mich etwas ueber eine Stunde Aufstieg waren schon alles. Am Nachmittag war ziemlicher Nebel und es hat leicht geschneit, wie die letzten Tage eigentlich immer. Aber am Morgen verziehen sich normalerweise die Wolken und der Gipfel liegt in der Sonne. Wir hofften auf Wetterglueck. Am Nachmittag ging es kurz in den Schlafsack, um 18 Uhr Abendessen und nachher bis Mitternacht wieder schlafen. Diesmal ging es besser, ich wachte ziemlich ausgeruht auf. Ein schnelles Fruehstueck und los gings.
Es waren insgesamt 5 Seilschaften unterwegs, ich startete mit meinem Guide als Letzte, da ich als der Fitteste eingestuft wurde, was sich dann auch als richtig herausstellte. 3 Monate Radtraining gingen also doch nicht ganz spurlos an mir vorbei ;-)
Jedenfalls machte mir die Hoehe nichts auf und mir war der Guide eigentlich fast zu langsam. Er stoppte ziemlich oft, um nicht zu frueh am Gipfel zu sein. Er war beim Aufstieg fast mueder als ich, aber er musste auch.spuren. Trotzdem machte mir das Sorgen, zum Schluss war noch ein schmaler recht langer Grat zu ueberqueren, das ist ja nicht unbedingt meine Spezialitaet! Ganz schwindelfrei bin ich leider nicht.
Aber zum Glueck war es beim Aufstieg noch dunkel und ich konzentrierte mich auf meine Schritte.
Um 5.30 Uhr war es dann geschafft, ich stand auf 6088 m.u.M.! Wirklich ein supercooles Gefuehl. Es war noch ziemlich kalt vor dem Sonnenaufgang und es blies ein ordentlicher Wind. Zum Glueck hatte ich kein Problem mit der Hoehe, so konnte ich die halbe Stunde Wartezeit ganz gut ueberstehen.
Der Abstieg ueber den Grat war dann fuer mich schon ziemlich grenzwertig, aber ich ueberstand auch noch dieses letzte Hindernis und konnte dann den Abstieg bis zum Refugio bei wolkenlosem Himmel geniessen.
Wirklich gewaltig, war vielleicht bis jetzt das eindruecklichste Erlebnis meiner Reise.
Also an alle viel besseren Bergsteiger unter meinen Freunden (gibts genug!!): einen 6000er muesst ihr mir erst mal nachmachen ;)
Nein, ich will jetzt nicht protzen, es gibt ausser der Hoehe mehr als genug schwierigere Berge  in den Alpen als der hier. Aber fuer mich war das schon echt ein wahnsinniges Erlebnis.
Aber jetzt muss ich wieder mal ein paar km mit dem Rad fahren, sonst komm ich nicht mehr rechtzeitig nach Buenos Aires.

Also dann, bis bald
Hasta luego
Armin