Samstag, 24. März 2012

La Paz

¡Hola, que tal?

Falls ich mich nicht schlecht erinnere, habe ich mich das letzte Mal von Arica in Chile gemeldet. Von dort gings dann wieder richtig hoch nach Putre und dann zur bolivianischen Grenze bei Tambo Quemado.
Ich habe den ersten von Arica, wo es ordentlich heiss ist, die ersten 2000 Hoehenmeter bewaeltigt. Waren 80 km, extrem viel Schweiss und ab km 45 nur mehr steiler Anstieg. War ziemlich hart. Ich habe dann wild neben der Strasse gezeltet. Musste deshalb so ungefaehr 6 l Wasser mitschleppen, was den Anstieg auch nicht gerade erleichtert hat. Diese Strasse ist asphaltiert und so eine richtige LKW Route. Alles von Bolivien ueber Chile laueft hier durch. Die Camiones kaempfen auch ganz schoen mit der Steigung und auch abwaerts mit den Bremsen. Ihr koennt euch ungefaehr vorstellen, wie das dann teilweise riecht!
Das wild campieren war recht angenehm, habe einen guten Platz gefunden  und die Temperaturen sind auf dieser Hohe auch super!
Am 2. Tag wollte ich Putre erreichen, das liegt auf 3500 m.u.M. und es fehlten noch so gut 60 km bis dorthin. Es war aber noch ein hartes Stueck Arbeit. Die Strasse ging besonders auf der 2. Haelfte zwischen massenhaft Huegeln dahin und immer wieder auf- und abwaerts. Hauptsaechlich aufwaerts und das ordentlich! So kaempfte ich ziemlich mit den Beinen und auch ein wenig mit der Motivation. Der Paso Jama hatte mich doch auch mental mehr ausgelaugt, als ich das im ersten Moment dachte. Wahrscheinlich haette ich zwischen der einen Andenquerung und der Anderen etwas mehr Zeit lassen sollen. Aber egal! Ich kaempfte mich auf ueber 3750 m Meereshoehe hinauf, bevor ich endlich Putre unter mir zu Gesicht bekam. Ein toller Anblick, das Dorf im Tal unten und dahinter die schneebedeckten Berge! Super! Fuer so etwas lohnen die harten Anstiege.
Bis Putre war es dann nicht mehr weit und mit ein paar Gegenanstiegen war es dann bald geschafft.
Am  naechsten Tag wollte ich zum Lago Chungará und zur Grenze auf 4660m.u.M.. Nach Putre gab es nochmal einen ordentlichen Anstieg und dann wieder mal eine ewig lange, nervige Baustelle. Diese ueberbrueckte ich im Jeep von einem deutschen Paar, die mich zum Glueck mitnahmen. Der Lago Chungará ist dann  wieder superschoen gelegen. Im Tal grasen Vicuñas und Lamas, dahinter der Vulkankegel des Sajama, wunderschoen mit Schnee bedeckt. Im See konnte ich auch ein paar Flamingos entdecken.
Fast sollte man hier einen Tag bleiben, aber meine Zeit draengt. So fuhr ich weiter nach Bolivien, der kleine Pass war leicht geschafft und ich konnte einige km zur Grenzstation hinabrollen und dort eine ewig lange LKW Schlange ueberholen.
Allerdings war die Grenzstation geschlossen!! Es war der 23. Mai, "El Dia del Mar" in Bolivien. An diesem Tag wird dem Raub des Meerzuganges von Bolivien durch Chile gedacht. Ist ja erst 130 Jahre her, da muss dann schon getrauert werden! Erinnert mich teilweise irgendwie an Suedtirol, aber das ist wieder eine andere Geschichte.....
Ich hatte jedenfalls den Vorteil, ein farbenfrohes Fest zu sehen. Die Frauen mit ihren coolen schwarzen Zylindersn auf dem Kopf, Musikkapellen, Schueler in Tracht, Militaers usw...
Nach etwa 2 Stunden ging die Grenzstation dann doch auf und nach einer ziemlichen Warterei bekam ich meine Stempel in den Pass. Das 3. Land auf meiner Reise ist somit offiziell erreicht.
Ich hatte keine Lust, die ziemlich einsame Strecke bis La Paz abzufahren und ergriff die Gelegenheit des Stopps eines Reisebusses, um mein Rad und mich darauf aufzuladen und die ca. 280 km in die Hauptstadt Boliviens so zurueckzulegen. Kurz vor der Dunkelheit hatten wir die cool. im Talkessel gelegene Stadt erreicht. Vom Vorort El Alto, der hoch ueber La Paz liegt, hat man einen gewaltigen Ausblick auf die Stadt. Der gesamte Talkessel ist vollgebaut, die Haeuser kleben an den Haengen. Wie eine volle Streichholzschachtel, hat mir heute ein Bolivianer gesagt. So ein Verkehrschaos wie in El Alto habe ich allerdings auch noch nie gesehen, nicht mal in Afrika. Ich hoffe, ich komme wieder heil hier raus!
Die Stadt ist, wenn man sich mal an Verkehr und Gestank gewoehnt hat, cool. Voll das indigene Flair. Strassenmaerkte, kleine Staende ueberall, laut, alle moeglichen und unmoeglichen Gerueche, eigentlich stellt man sich so Suedamerika vor. Zumindest ich. Mir gefaellts :) Erinnert mehr an Afrika als das doch teilweise sehr europaeische Chile und Argentinien.
Ein bisschen werde ich noch hier aushalten und dann gehts weiter Richtung Titicacasee.
Uebrigens, meinen Radtacho habe ich schon wieder beschaedigt, aber habe hier zum Glueck wieder eine Reparaturwerkstatt gefunden!
Also wieder alles ok.

Schoene Gruesse nach Europa, un abrazo fuerte y suerte
Hasta luego
Armin

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