Mittwoch, 22. Februar 2012

Paso los Libertadores

¿Hola gente! Gestern habe ich am Morgen den Paso los Libertadores an der Grenze zwischen Chile und Argentinien in Angriff genommen. Der Pass liegt 60 km von los Andes entfernt und befindet sich auf ca. 3160m ueber Meer. Dort gibt es den Strassentunnel "Cristo Redentor" nach Argentinien". Los Andes liegt auf 800 m.u.M, also sind bis dorthin ueber 2000 Hoehenmeter zu bewaeltigen. Um mir diese etwas zu erleichtern, lasse ich das meiste Gepaeck hier im Hostel und fahre nur mit dem, was ich fuer max. 2 Tage benoetige, den Berg hoch. Dieser Pass liegt auf der wichtigsten Transitroute zwischen Chile und Argentinien und entsprechend stark ist der Verkehr. Unzaehlige LKWs und Fernreisebusse, die sich die vielen Kehren hinaufquaelen. Die ersten 35 km sind noch relativ flach, man muss nur etwas 600 Hoehenmeter hochfahren. Ich hatte leichten Rueckenwind und war recht schnell am Fuss der Passstrasste. Ab Rio Blanco dann geht es ordentlich zur Sache, 25 km und ca. 1500 Hoehenmeter. Einen Teil davon bewaeltigt man auf einer Trasse, die dem Stilfser Joch ernsthafte Konkurrenz macht. Eine Kehre nach der anderen, spektakulaer! Leider war das Wetter nicht mehr so gut, am Andenhauptkamm zogen sich einige Regenwolken zusammen. Ich hoffte auf eine Besserung, damit ich trotzdem noch zu einer guten Aussicht auf die naheliegenden Berge kommen kann! Ich quaelte mich die Kehren ziemlich hoch und kam recht fertig an der chilenischen Grenzkontrolle knapp vor der Grenze an. Ich merkte die Hoehe beim Atmen und musste mich mal ordentlich staerken und ausruhen, bevor an ein Weiterfahren zu denken war. Eigentlich wollte ich ja vom heutigen Pass noch ueber die alte Passstrasse bis auch knapp 4000m.u.M. fahren. Das heisst dann nochmal 8 km auf Schotterpiste hochfahren! An der Grenzstation hatte ich dieses Vorhaben schon fast aufgegeben und wollte nur die restlichen 8 km bis zum Tunnelportal fahren und dann wieder Richtung Los Andes den Berg hinterduesen. Aber als ich am Beginn der Schotterpiste angekommen bin, liess mich diese fantastische Trasse doch nicht einfach nur zurueckfahren. Mittlerweile war es zwar ziemlich kalt und windig und es fielen ein paar Regentropfen, aber beim aufwaerts fahren kriegt man eh warm! Ich entschloss mich, die ersten Kehren hinaufzufahren, ein paar Fotos zu schiessen und dann endgueltig den Hang abwaerts zu rollen. Aber wie das so ist mit dem Radlerehrgeiz.....immer noch eine Kehre und noch eine und noch eine..... und als ich die Haelfte bewaeltigt hatte, fasste ich den endgueltigen Entschluss, den Paso el Cumbre bis zur Statue des Christo Retendor hinaufzufahren. Oben war es ordentlich kalt, knapp ober 0 Grad. Der Wind blies mir kleine Schneeflocken um die Ohren. Zum Glueck gab es einen Kiosk, wo ich ersten Unterschlupf fand und mir mit einer heissen Schokolade wieder etwas Waerme zufuehren konnte. Gleich daneben war einargentischer Militaerstuetzpunkt, wo ich fragte, ob ich mich bei ihnen umziehen kann. Ein paar waermere Kleidungsstuecke waeren nicht schlecht! Die Soldaten waren sehr nett, luden mich auf ein paar Krapfen und einen Kaffee ein. Ich waermte mich bei ihrem Kaminfeuer auf, und schlug mir den Bauch voll, bevor ich mich auf die Abfahrt machte. Schnell noch ein paar Fotos geschossen und dann steuerte ich auch schon vorsichtig die Erdpiste auf der argentinischen Seite des Passes hinunter. Ich beschloss, in Las Cuevas, den argentinischen Grenzort am Tunnelende des Cristo Redentor, zu uebernachten und am naechsten Tag nach Chile zurueckzufahren. Ich fand ein einfaches Refugio, wo ich schlafen konnte. Der Ort liegt auf ca. 3200m.u.M., so konnte ich mich gleich ein wenig an die kommenden Hoehen in Bolivien gewoehnen! :-) Es gab keine Heizung in dem Haus, aber zum Glueck heisses Wasser zum Duschen. Ich zog so ziemlich alle Kleidungsstuecke an, die ich mithatte, verschlang noch einen "pollo asado con papas" und suchte dann das warme Bett auf.
Am naechsten Tag weckte mich strahlender Sonnenschein. Ich beschloss, nochmal die ca. 9 km zur Passhoehe hinaufzufahren, um noch ein paar bessere Fotos schiessen zu koennen und einen Blick auf den Aconcagua zu erhaschen. Ich genoss bei diesem Wetter den Rundblick auf die spektakulaere Landschaft ringsum. Die Auffahrt zum Pass verlog so in Windeseile. Oben blies wieder ordentlich der Wind, aber mit Sonne ist es gleich viel angenehmer! Auf der Abfahrt stoppte ich ungefaehr 50 Mal, um aus allen moeglichen Perspektiven Fotos der spektakulaeren Strasse und der umliegenden Berge zu machen. Danach empfing mich wieder die Asphaltstrasse und bald darauf die Schistation Portillo. Ich genoss noch die Abfahrt auf den fast 30 Kehren dieser Strasse. Je weiter ich in die Tiefe kam, umso waermer wurde es und auf den letzten 40 km nach Los Andes kam ich wieder ordentlich ins Schwitzen. Waren tolle 2 Tage, dieser Pass ist wirklich etwas Besonderes. Kann locker mit dem Stilfser Joch und anderen bekannten Alpenpaessen mithalten. Hasta luego Armin

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