Mittwoch, 8. Februar 2012

Junin de los Andes

Da bin ich wieder!

Wie jeder, der schnell auf Google Maps geschaut, wo Junin de los Andes liegt, sehen kann, habe ich mich fuer den Norden entschieden. Die Zeit reicht nicht, um ganz nach unten zu kommen und dann noch nach Bolivien zu fahren. Nebenbei ist der Sueden auch nicht gerade billig, aber die Hauptgruende waren der Wind und der Regen, der mich von der Weiterfahrt abgehalten haben. Bin einfach ein Sonnentyp, mit blauem Himmel und angenehmen Temperaturen macht einfach alles dreimal so viel Spass.
Ich bin am Sonntag von Bariloche gestartet, auf mich warteten ungefaehr 230 km durch die Pampa ohne Verpflegungs- oder Uebernachtungsmoeglichkeit auf der Strecke.
Ich kam angenehm zuegig weiter, die Strasse fuehrte anfangs nach Osten bzw. Nordosten und da der Wind hier fast immer von Chile kommt, hatte ich eigentlich angenehmen Rueckenwind. Das aenderte sich zwar im Laufe des Tages etwas, war aber trotzdem recht angenehm. So konnte ich noch am selben Tag den Stausee Piedra del Aguila erreichen und fast 140 km abspulen. Dort fragte ich bei einem Strassenwartungsstuetzpunkt direkt am See, ob ich mein Zelt aufschlagen kann und kriegte die Erlaubnis. Es zelteten noch andere Argentinier dort, die mich zu einem ordentlichen "Asado" einluden. Superlecker. So verdrueckte ich, obwohl bereits vorher eine ordentliche Portion Spaghetti gefuttert, noch schaetzungsweise ein halbes Kilo Fleisch, trank Rotwein mit Eiswuerfel!! und legte mich satt und zufrieden in mein Zelt. Die Kalorien sollte ich am naechsten Tag noch alle brauchen!
Ueber Nacht drehte der Wind und so hatte ich von Anfang an, da ich jetzt nordwaerts fuhr, ziemlichen Gegenwind. Der Lieblingsfeind des Radfahrers:(
Nach etwa 20 km kam ich an eine Unfallstelle. Kurz vorher hatte sich ein Auto im Strassengraben ueberschlagen. Zum Glueck blieben die Insassen unverletzt, der Fahrer des anderen Autos ist einfach abgehauen! Ich wurde wieder mal vor dem Verkehr gewarnt, aber zum Glueck hat Gott mich bis jetzt soweit beschuetzt, dass es zu keinen Problemen kam.
Jedenfalls wurde der Wind immer schlimmer und ich konnte in der Ebene teilweise 10 km/h nicht halten. Dazu Geraden, die scheinbar kein Ende nahmen. Ich war nach etwa 40 km schon mental am Ende. Koerperlich hatte ich zum Glueck noch ein paar Reserven. Ich beschloss, noch etwa 20 km zu fahren, und falls der Wind nicht besser wurde, eine Camioneta aufzuhalten. Es fehlten noch etwa 50 km bis Junin. Aber die Strecke wurde jetzt huegeliger und der Wind blies nicht mehr so stark. Ich kam etwas besser weiter und wollte es dann doch probieren, bis nach Junin mit dem Rad zu fahren. Ein bisschen Stolz hat man dann ja doch. Ich musste nach einer Flussueberquerung Richtung Westen fahren und ploetzlich ging es nur mehr bergaufwaerts. Der Wind kam wieder ordentlich von vorne und ich fuhr so geschaetzte 20 km steil aufwaerts. In Wirklichkeit war das Gefaelle nicht besonders stark und ich machte nur wenig Hoehenmeter, aber der Wind bremste mich ordentlich ein. Nach jeder Kurve schwor ich mir, nach der naechsten Kurve abzusteigen und einen Autofahrer um eine Mitfahrt zu bitten. Aber so schaffte ich Kurve um Kurve und irgendwann hatte ich dann doch den hoechsten Punkt erreicht. Die restlichen 10 km bis zu meinem anvisierten Ziel waren dann etwas leichter. Ich kam nach fast 7 Stunden und 90 km doch noch in Junin an und verdrueckte als Erstes an einer Tankstelle einen ordentlichen Schokoriegel und eine Coke, um wieder zu Energie zu kommen.
Ein Camping am Fluss war dann schnell gefunden und so endete dieser Tag dann doch noch erfolgreich:)

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