Samstag, 25. Februar 2012

La Serena

¡Hola gente!

Gestern Abend bin ich in La Serena angekommen, der zweitaeltesten Stadt Chiles. Sie hat ungefaehr 160.000 Einwohner und ist eigentlich zusammengewachsen mit Coquimbo, einer aehnlich grossen Stadt. Beide liegen recht schoen an der Pazifikkueste und haben einen schoenen Sandstrand. Entsprechend wimmelt es hier von Touristen mit allen Vor- und Nachteilen.
Ich habe von Los Andes 5 Tage bis hierher auf dem Rad gebraucht. Am ersten Tag bin ich bin ich bis an die Pazifikkueste gefahren und dort gleich einen recht netten Campingplatz gefunden. Hier ist die Kueste noch recht dicht besiedelt. Dieser Abschnitt ist sehr beliebt bei den besser betuchten Einwohnern von Santiago, die sich hier ein Sommerhauschen oder Haus genehmigen und ihre Ferien hier verbringen. Teilweise wird das hier wohl auch so eine Betonkueste wie in Spanien an der Coste de Sol werden, wenn man die Bautaetigkeiten in gewissen Bereichen betrachtet. Aber wieso auch aus Fehlern Anderer lernen, jeder muss ja jeden Fehler selber machen...... ;)
Am naechsten Tag gings fuer mich jedenfalls dann nach knapp der Haelfte der Strecke wieder auf die Ruta 5 zurueck, die hier als Autobahn ausgebaut ist und gleichzeitig auch die Panamericana ist. Ich hatte auf weniger Huegel gehofft, doch weit gefehlt. An der Kuest geht es hier praktisch nie eben, immer rauf und runter, also ziemlich harte Arbeit, das Radfahren. Der Wind kommt immer vom Mehr, also von der Seite, mal hat man ihn ein wenig von hinten, mal von vorne, aber allgemein war er immer recht ertraeglich.
Am Dienstag habe ich noch in einem kleineren Ferienort uebernachtet und dann gings auch schon auf einen Abschnitt von ca. 150 km, der keinerlei Uebernachtungsmoeglichkeiten bot. In einem Tag war diese Strecke nicht zu schaffen. Zum Glueck habe ich neben der Autobahn einen kleinen Pilgerort gefunden, wo ich mein Zelt aufbauen konnte. Dort gab es dann sogar Toiletten und Wasser, optimal! Habe noch einen anderen Camper dort getroffen, einen aelteren Herrn aus dem Norden Chiles, der mit seinem Camper in Chile herumfaehrt. Der hat mir dann gleich Brot und Suppe und Kaffee spendiert, also musste ich nicht mal meinen Kocher auspacken:)
Jetzt fehlten mir noch etwas 200 km bis La Serena, die in 2 Tagesetappen zu schaffen waren. Dazwischen gab es bei den Termas de Socos noch einen Campingplatz. Und ab dort wurde es teilweise auch wieder etwas gruener. Viel Landwirtschaft mit Olivenbaeumen und anderem Gemueseanbau. Anscheinend gibt es hier wieder mehr Wasser. Das aenderte sich vor La Serena wieder und die Kakteen am Strassenrand und trockene Huegel wurden wieder das normale Bild.
Mein Radstaender ist mir in der Frueh am Freitag noch gebrochen. Habe mich sowieso schon in Afrika gefragt, wann dieses Teil mal seinen Geist aufgibt. Das ganze Gewicht des schweren Rads auf diesem Aluminiumteil, das Rad pendelt meistens so leicht im Wind....naja, ich kann mich nicht beschweren, das Ding hat lange Zeit seinen Dienst gut erledigt. In der Stadt sollte es wohl moeglich sein, einen Ersatz zu kriegen. Ich muss sowieso einen Radhaendler aufsuchen, meine hintere Gangschaltung funtktionier alles andere als sauber. Es ist immer so super, wenn gerade bei der steilsten Steigung, wenn man aus Sattel geht, die Kette springt und man fast mit dem ganzen Drahtesel in den Strassengraben faellt!! Also besser im Sattel bleiben und immer auf Alles gefasst sein!
Gegen 16 Uhr komme ich bei einem Camping etwas ausserhalb der Stadt an, stelle mein Zelt auf und mache mich sofort auf die Suche nach einem Radgeschaeft, was sich als nicht so einfach herausstellt. Langer Rede kurzer Sinn, beim 3. Geschaeft scheinen sie faehig zu sein, meine Schaltung zu reparieren. Das passiert in diesen Stunden und ich lasse mich vom Resultat mal ueberraschen. Ich habe ihnen so ungefaehr 10 Mal gesagt, dass ich jetzt nach Bolivien fahren will und dass ich etwas brauche, was funktioniert, also nicht am Rad herumbasteln, sonder was Gscheides machen....... Radstaender habe ich in allen 3 Geschaeften keinen gekriegt, dafuer aber einen Mechaniker, Schlosser, irgendsowas gefunden, der Aluminium schweissen kann und der mir hoch und heilig geschworen hat, dass das Teil nachher wieder mindestens so stabil wie vorher sein wird. Der Typ muss mindestens 3 Packungen Zigaretten rauchen, zumindest der Stimme nach, zusaetzlich geht er immer mit einer Kruecke und kommandiert seine Helfer herum, die dem Anschein nach nicht gerade die Schlausten sind. Also eigentlich alles andere als vertrauenserweckend aber ich wette trotzdem, dass er eine saubere Arbeit macht. Mit diesen Leuten macht man in solchen Laendern meistens gute Erfahrungen. Mal schauen, ob ich mich diesmal taeusche!
So, jedenfalls habe ich in den letzten 7 Tagen ueber 700 km auf dem Rad abgespult, was meinem A.... und meinem Ruecken doch ziemlich zu schaffen gemacht haben. Deswegen wird es heute und wahrscheinlich morgen auch noch, etwas gemuetlicher zugehen. Schliesslich ist ja Wochenende ;)
Wuensche euch Allen Zuhause noch eine schoene Zeit und bis bald wieder mal.

Hasta pronto
Armin

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